Um was geht es eigentlich bei Alive in Berlin? Wir wollten es ganz genau wissen und haben die Alive-in-Berlin-Macherin Jana Schuberth zum Interview gebeten.
Unsere Kollegin Dominique Salcher hat persönlich nachgefragt.
Dieses Jahr wird der geburtenstärkste Jahrgang aller Zeiten 50. Das typische Alter, um noch einmal durchzustarten – rechnet ihr mit einem Ansturm auf „Alive in Berlin“?
Jana: Also, wir rechnen jetzt nicht unbedingt mit einem Ansturm der 50-Jährigen auf „Alive in Berlin“, zumal es kein „typisches“ Alter gibt, um noch einmal durchzustarten: In meiner Arbeit als Coach habe ich mit Menschen in der Altersspanne von 20 bis 70 zu tun, und alle möchten etwas in ihrem Leben verändern – ganz gleich in welchem Bereich.
Welche Zielgruppe wollt ihr mit eurer Konferenz „Alive in Berlin“ ansprechen?
Jana: Wir haben keine spezielle Alters- oder Zielgruppe im Blick. „Alive in Berlin“ vertritt den Anspruch, dass man alles im Leben haben kann, was man will, und deshalb ist unsere Konferenz für alle interessant, die etwas in ihrem Leben verändern wollen, die einfach mehr vom Leben wollen. Wir bleiben oft in für uns unbefriedigenden Lebenssituationen stecken, weil wir zu bequem sind und Angst vor dem Unbekannten, dem Neuen haben. Bei jeder Form von Veränderung spielt das Umfeld eine extrem wichtige Rolle: Wenn wir von Menschen umgeben sind, die mit positivem Beispiel vorangehen oder uns in unserem Wunsch nach Veränderung bestätigen, tun wir uns wesentlich leichter, als wenn unser Umfeld aus Menschen besteht, die lieber weiter mit ihren goldenen Handschellen leben und jeder Veränderung mit Zweifeln und Vorbehalten begegnen. „Alive in Berlin“ bietet ein Umfeld, das inspiriert, Veränderungen anstößt und unterstützt.
Es gibt ja bereits ein relativ breites Angebot an Seminaren und Workshops für Menschen, die beruflich oder privat etwas in ihrem Leben verändern wollen. Was ist bei „Alive in Berlin“ anders?
Jana: Man könnte sagen „Alive in Berlin“ hat den Rundumblick auf unterschiedlichste Bereiche des Lebens. Deshalb stehen auf unserer Konferenz die fünf Themenbereiche Geld und Arbeit, Gesundheit und Körper, Kommune und Spiritualität, Abenteuer und Aspirationen, Beziehungen und Leidenschaft im Zentrum. Dieser umfassende Blick auf das Leben als Ganzes ist bei Seminaren und Kongressen in den USA nicht ungewöhnlich, in Deutschland gibt es so etwas bislang noch nicht. Wenn man hier keine rein technisch-orientierte Veranstaltung anbietet, also zum Beispiel „Wie verbessere ich mein Zeitmanagement“ oder „Wie motiviere ich meine Mitarbeiter“, dann wird man in Deutschland gerne gleich in die Esotherik-Ecke abgestellt. „Alive in Berlin“ verspricht den Teilnehmern keine „Heilung“ sondern bietet ihnen Inspirationen, um verschiedene Aspekte ihres Lebens zu überdenken. Nach den einzelnen Vorträgen gibt es Pausen und Freiräume zum Nachdenken und für Gespräche, damit jeder für sich herausfinden kann, wo er in diesem speziellen Bereich hin möchte, was er für sich selbst erreichen will.
Nach einem Seminar oder einer Konferenz geht man oft inspiriert und mit neuen Ideen zurück in den Alltag. Meistens bleibt es dabei. „Alive in Berlin“ tritt mit einem anderen Anspruch, einem klaren „call to action“ an – wie wollt ihr das erreichen?
Jana: Bei „Alive in Berlin“ geht es um konkrete Fragen und um konkrete Vorschläge. Unsere Teilnehmer bekommen praktische Tools mit, die ihnen dabei helfen ihre Pläne und Vorstellungen im Alltag zu realisieren. Eine wichtige Bedeutung spielt auch die Community: Die Teilnehmer sollen sich miteinander vernetzen und selbst kleine lokale oder nationale Communities bilden, die miteinander in Verbindung bleiben und sich austauschen. So können sie sich gegenseitig unterstützen und ermutigen. Manchmal ist es ganz hilfreich, wenn einem jemand auf den Zahn fühlt, ob man tatsächlich die Schritte eingeleitet hat, die man sich vorgenommen hat – das kann auch jemand sein, den ich bei „Alive in Berlin“ kennengelernt habe! Wir planen im Anschluss an die Konferenz auch Chats und Calls, in denen die Teilnehmer auch weiterhin betreut werden und an denen auch Gäste zu verschiedenen Themen teilnehmen werden.
„Alive in Berlin“ will eine neue Form von Networking initiieren. Sind die Menschen heute über Social und Business Networks im Internet nicht sowieso schon gut genug vernetzt?
Jana: Ich bin der Ansicht, dass wir in der digitalen Welt zwar alle gut vernetzt, aber letztlich doch einsam sind. Digitale Plattformen und Netzwerke sind durchaus gut, um mit Menschen in Kontakt zu bleiben, mit denen uns gemeinsame Erinnerungen verbinden, aber sie selbst schaffen keine Erinnerungen, keine Verbundenheit. Bei „Alive in Berlin“ kann man diese direkten Verbindungen schaffen, eine eigene Community gründen und miteinander in Kontakt bleiben.
Nach welchen Kriterien habt ihr eure Referenten ausgewählt?
Jana: Ich habe nach Leuten gesucht, die in ihrem Bereich inspirierend sind und anderen Menschen mit ihrer Arbeit schon sehr geholfen haben. Leider bin ich in Europa nicht so gut vernetzt wie in Amerika und so war es gar nicht so einfach europäische Referenten zu finden, die das mitbringen, was ich mir vorstelle. Das liegt zum Teil auch daran, wie man, kulturell gewachsen, an solche Themen herangeht: In Europa ist der Fokus oft eher auf dem Problem, wogegen man in den USA eher lösungsorientiert an lebensverbessernde Themen herangeht.
Wie geht es nach der Konferenz in Berlin weiter?
Jana: „Alive in Berlin“ soll eine jährliche Veranstaltung werden, wobei unsere Konferenz keine Berliner Veranstaltung ist. Berlin ist eine spannende Metropole und wir haben uns für die Stadt entschieden, weil sie mitten in Europa liegt und für alle internationalen Teilnehmer gut zu erreichen ist. Aber im nächsten Jahr könnte es genauso gut „Alive in Paris“ oder „Alive in Barcelona“ heißen.
Alive in Berlin findet vom 30. bis 31. Mai 2014 in Berlin statt.